Seelsorge ist unser Angebot. Für alle.
Wir Krankenhausseelsorger*innen, Frauen und Männer, sind von der römisch-katholischen Kirche gesendet als Priester, Ordensleute oder Pastoralreferent*innen und als Ehrenamtliche Mitarbeiter*innen.
Wir feiern mit Ihnen auf Wunsch auch die Ihnen vielleicht noch vertrauten kirchlichen Rituale wie Gebet, Kommunionempfang, Segensrituale und die Sakramente wie Beichte und Krankensalbung, sowie den Sterbesegen. Gerne begleiten wir Sie auch, wenn Sie sich im Krankenhaus von einem geliebten Menschen verabschieden müssen. Wir freuen uns, wenn sie uns ansprechen. Wir können aber auch "gerufen werden“: z. B. über das Stationspersonal
Neben Patient*innen und Mitarbeiter*innen sind wir auch für Angehörige da und bieten Begleitung an.
Selbstverständlich schweigen wir über alles Anvertraute.
Sie begegnen Seelsorger*innen vor allem auf Stationen. Wir suchen Patient*innen in ihren Zimmern auf und nehmen uns Zeit für Gespräche am Krankenbett, wenn Menschen das wollen.
Wir können aber auch gerufen werden.
Wenn Zeit haben, guttut.
Seelsorge bietet vor allem eines: Zeit. Patient*innen finden bei uns ein offenes Herz und Ohr. Sie dürfen sich Zeit lassen, um sich auszudrücken und zu spüren, was sie wollen.
Wir sind auch für Mitarbeitende da.
Was, wenn ich ungläubig bin?
Wir fragen nicht nach Ihrer Kirchenmitgliedschaft oder Religionszugehörigkeit. Sie sind als Mensch im Mittelpunkt. Auf Wunsch kontaktieren wir auch Vertreter*innen anderer Kirchen und Religionsgemeinschaften. Als Religionsgemeinschaften sind wir gut miteinander vernetzt. Vor allem mit der evangelischen Kirche Steiermark verbindet uns eine nahe Zusammenarbeit und eine gelebte Ökumene vor Ort.
Offenes Herz, geschultes Ohr
Wir Krankenhausseelsorger*innen haben einen langen Bildungsweg hinter uns. Getragen werden wir vom christlichen Glauben an einen menschenliebenden Gott und an die unverlierbare Würde jedes Menschen. Nach einer theologischen Ausbildung, einer mehrjährigen Praxis, einem umfassenden Praktikum haben wir uns einem umfassenden Kurs psychosoziales und spirituelles Wissen speziell für die Seelsorge im Krankenhaus angeeignet.
Was ist Klinische Seelsorge-Ausbildung?
ein Erklärungsversuch von Maria Berghofer
„Hast du schon die KSA?“, fragt man sich unter den Krankenhausseelsorger*innen häufig. Was verbirgt sich hinter der „Klinischen Seelsorge-Ausbildung“, diesem bewährten erfahrungsorientierten Lernformat für Aus- und Weiterbildung in der Seelsorge, das sich seit vielen Jahren als „Standard“ für unsere Zunft bewährt hat?
Seelsorge als lebendige Ausdrucksform christlichen Glaubens lebt von Begegnungen von Mensch zu Mensch, theologisch gesprochen: Sie ist die Kommunikation der Zellen am Leib Christi. Das praktikzieren wir Gott-sei-Dank alle tagtäglich mehr oder weniger gut. So setzt auch KSA radikal bei den Erfahrungen in der Kommunikation, der Beziehungsgestaltung der Teilnehmer*innen an, legt aber noch etwas Wesentliches dazu: „We learn not by doing but by thinking about what we are doing.“ (John Dewey)
Es geht also beim KSA-Lernen wesentlich um die Reflexion der Erfahrungen, sei es aus der seelsorglichen Praxis oder aus dem „Lernlabor“ Kursgruppe. Man kann sich das vorstellen, wie einen ständigen Prozess von Mich-Zeigen, Feedback bekommen, Reflektieren und wieder Mich-Zeigen. Teilnehmer*innen machen dabei u. a. die Erfahrung, wie viel Mut es bisweilen braucht, um das auszudrücken, was mich wirklich bewegt, etwas was wir aber von unseren Patient/innen immer wieder gerne hätten. KSA will demnach nicht bei der Aneignung von Methoden stehen bleiben, sondern sie zielt auf ein personenspezifisches und identitätsstiftendes Wachstum der Einzelnen ab.
Es ist mitunter kein leichter Weg, aber ein lohnender, wie viele Absolvent*innen immer wieder bestätigen.
Und vergessen wir nicht: „Die Praxis ist der originäre Weg der Gottesbegegnung.“