Seelsorge ist Engagement. Auch ehrenamtlich.
Krankenhausseelsorge lebt vom Engagement der vielen ehrenamtlichen Frauen und Männern. 30 arbeiten in den 15 Einrichtungen der Steiermark. Ohne sie gäbe es auf vielen Stationen keine Seelsorge. Die Ehrenamtlichen haben stets ein offenes Herz und Ohr.
Seelsorge lernen
Was erwartet Sie, wenn Sie ehrenamtliche Krankenhausseelsorger*in werden wollen? Nach einem Bewerbungs- und Auswahlverfahren wartet eine fundierte ökumenische Ausbildung auf Sie. Neben Theorie spielen Praxis und Reflexion der Erfahrungen eine große Rolle.
Selbstverständlich sind Sie eingebunden in ein Team vor Ort. Ein wertschätzendes Miteinander, guter Austausch, Fortbildungen, spirituelles Auftanken, aber auch Zeit für Geselligkeit sind uns wichtig.
Erfahrungsbericht
Erfahren Sie, wie eine ehrenamtliche Frau ihren Dienst erlebt:
Schlömicher Elisabeth
Meine Erfahrungen als ehrenamtliche Krankenhausseelsorgerin im Unfallkrankenhaus in Graz.
Die Patientinnen und Patienten schauen mich oft mit fragenden Blicken an, wenn ich so unverhofft ins Krankenzimmer komme. Ja, ich komme ungebeten und unverhofft, trotz Corona!
Nach der „Vorstellrunde“, meist sind drei Patientinnen bzw. drei Patienten in einem Zimmer, beginne ich das Gespräch mit den besten Genesungswünschen.
Manchmal passiert es schon in der Einstiegsphase, dass mir von meinem Gegenüber klar signalisiert wird, dass die Patientin, der Patient mit der Kirche „nichts am Hut“ hat. Diese Herausforderung annehmend, frage ich dann nach dem Warum. Und dann höre ich oft sehr traurige Geschichten der Menschen und deren Schicksale. Da steh‘ ich dann zunächst sprachlos und versuche die passenden Worte zu finden. Nicht immer leicht! Aber mit Gottes Beistand finde ich meist die passenden Worte. „Wenn Zwei oder Drei in meinem Namen beisammen sind, da bin ich mitten unter ihnen!“
Das in Beziehung treten mit fremden, kranken Menschen ist eine besondere Erfahrung und Herausforderung. Die Patientinnen und Patienten sind dankbar, wenn da jemand ist der „alle Zeit der Welt hat“ um zuzuhören. Ich höre Lebensgeschichten, beeindruckend schöne und, wie schon oben erwähnt, sehr traurige. Ich begegne Menschen mit einem tiefen Glauben, die trotz ihres harten Lebensweges den Glauben an Gott nicht verloren haben; und ich begegne Menschen, die wegen eines schweren Schicksalsschlages zum Glauben gefunden haben. Das ist berührend und tröstend! Aus diesen Erfahrungen spende ich Kraft und die Zuversicht, dass Gott uns beisteht, besonders in ausweglos scheinenden Situationen. Ich bin dankbar, dass ich Teil des Seelsorgeteams im Unfallkrankenhaus in Graz sein darf.