Was uns Halt gibt
Jährlich mindestens zweimal bilden sich die Krankenhaus- und Pflegeheimseelsorger:innen bei ihren Plenartagen fort. Im November beschäftigten wir uns mit dem Thema „Was mir Halt gibt. Überlegungen zu Empathie und Abstinenz in helfenden Berufen“, begleitet vom Seelsorger und Psychotherapeuten Dr. Arnold Mettnitzer. Er ließ uns nicht nur an seinem reichen Erfahrungsschatz als Seelsorger und Psychotherapeut teilhaben, sondern belegte seine Schilderungen durch viele Texte der österreichischen Gegenwartsliteratur. Die Begleitung eines Menschen während seiner Krankheit und in seiner Not bezeichnet er als ein „langes Abenteuer zu zweit“. Dabei hilft es, über den eigenen Horizont hinaus zu denken „think out oft the box“! Patentrezepte gibt es dabei nicht, aber es zahlt sich aus, sich ganz auf das Gegenüber mit seinen Fragen und Nöten, mit seinen Hintergründen und Belastungen einzulassen. Das gilt ganz besonders für die Körpersprache! Als Seelsorger:innen können wir „am längeren Ast des Verständnisses sitzen“! Wer aber helfen will, muss auch die Bereitschaft mitbringen, sich selbst helfen zu lassen, und die eigenen Grenzen und Bedürftigkeiten gut kennen. So und durch viele lebendige Beispiele führte uns Arnold Mettnitzer zu einem vertieften Verständnis von Seelsorge und Hilfe und ließ uns als letzter Schüler von Erwin Ringel tief in die österreichische Seele blicken.
Otto Feldbaumer vom Referat Pflegeheimseelsorge und Maximilian Tödtling vom Referat für Krankenhauseelsorge in der Katholischen Kirche Steiermark konnten zu diesem interessanten und spannenden Tag über 60 hauptamtliche Kolleg:innen aus der katholischen und evangelischen Kirche begrüßen. Die Barmherzigen Brüder in Kainbach waren unsere guten Gastgeber.